Das Buhlen um Fachkräfte spitzt sich zu und Personalverantwortliche stehen unter Druck: fehlende oder unpassende Bewerbungen sind die Folgen. Die Umstände verführen zu Kreativität, die aber nicht oder nur zu kurzfristigem Erfolg führen können. Wird in Stellenanzeigen für Werte, Benefits oder Jobaufgaben eines Unternehmens geworben, die gar nicht zutreffen, beschert das nicht nur Mehrarbeit, sondern auch keinen guten Ruf und schon gar kein langfristiges Anstellungsverhältnis. So nützt es weder dem Unternehmen noch dem zukünftigen Mitarbeiter etwas, wenn beschönigte Fakten verkauft werden. Das mag anfangs mehr Bewerbungen generieren, aber den passenden Mitarbeiter wohl kaum finden.

Schlagworte wie nachhaltig, fair, erfolgreich und innovativ lesen sich schon fast in jeder Stellenanzeige und sollen Bewerber anlocken. Doch sind diese Werte nicht in der Unternehmensführung verankert oder treffen erst gar nicht zu, haben sie auch in der Stellenbeschreibung nichts verloren. Der Druck auf HR-Verantwortliche steigt: Fachkräfte bewerben sich nicht oder lehnen ein Angebot nach aufwändigem Prozess gar ab. Vorgegebene Zahlen und Besetzungen können nicht erfüllt werden. Schuld ist dann die Personalabteilung.

So ist es eine beliebte Vorgehensweise, Stellenausschreibungen zu schönigen, um eine grössere Anzahl an Bewerbungen zu generieren. Doch wie das Unternehmen die Bewerber unter die Lupe nimmt und nicht die berühmte „Katze im Sack kaufen“ will, ist dies auch bei potenziellen Kandidaten der Fall. Diese möchten wissen, wer sein zukünftiger Arbeitgeber ist – heute mehr denn je, wo es bei vielen auch um die Sinnfrage geht. So wie Personalverantwortliche auf Transparenz setzen und ehrliche Fakten des Bewerbers einfordern, wünscht sich jene Ehrlichkeit auch der Bewerber, damit er eine Entscheidung über seine zukünftige Arbeitsstelle treffen kann, die langfristig währt.

Doch wie finden sich nun genügend und vor allem passende Bewerber?

Tipps für die perfekte Stellenanzeigen

Die Vorzüge des Unternehmens ehrlich kommunizieren, der Zielgruppe passend, damit sich qualifizierte und geeignete Personen bewerben und weniger geeignete nicht bewerben. So vermeiden Personalverantwortliche Frust für beide Seiten und die gewonnene Zeit kann anderweitig genutzt werden. Auch wenn es manchmal nicht einfach auf Papier zu bringen ist: der Bewerber will wissen, um was es in seiner zukünftigen Tätigkeit geht und was er von seinem Arbeitgeber erwarten kann. Diese Fakten gehören definitiv in eine Stellenbeschreibung. Falls bereits Mitarbeiter im Unternehmen in der auszuschreibenden Position arbeiten, hilft es immens intern nachzufragen, um eine passende und realistische Ausschreibung zu formulieren.

Folgende Punkte sollten in einer Stellenanzeige erwähnt sein:

  • Anforderungen an den Bewerber klar kommunizieren, welche Qualifikationen/welches Know-how müssen zwingend erfüllt sein und welche sind optional. Immer mit dem Hintergrund, passende Kandidaten zu motivieren und unpassende davon abzuhalten sich zu bewerben
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten kann der zukünftige Mitarbeiter erwarten?
  • Gibt es (Weiter-)Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Bereiches oder des Unternehmens?
  • Möglichkeit von verschiedenen Arbeitsmodellen oder -plätzen wie Home-Office/Co-Working, Jobsharing, Freelancing
  • Bietet das Unternehmen spezielle Sozialleistungen, Benefits, Goodies, Arbeitszeiten oder Urlaubsguthaben

Publizieren Sie in Medien, die teuer sind (Print) oder sich nur für eine begrenzte Textmenge eignen, bietet sich die Website, um weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Denn heutzutage informieren sich die Bewerber online über ein Unternehmen. Auf bedeutungslose Worte, die eine Anzeige länger erscheinen lassen, sollte verzichtet werden. Die Kunst liegt darin, die Fakten auf den Punkt zu bringen und die passenden Bewerber anzusprechen. In der Kürze liegt die Würze.

Unternehmenswerte untermauern

Heutzutage wird viel versprochen, oft hat es wenig Hand und Fuss. Deshalb sollten versprochene Werte erklärt werden. Was bedeutet gute Sozialleistungen? Sind diese im Unternehmen besser als bei der Konkurrenz, nennen Sie Zahlen. Rühmt sich ein Unternehmen mit Nachhaltigkeit, lässt sich auch da das Kind beim Namen nennen: welche Massnahmen wurden diesbezüglich unternommen und hebt das Unternehmen von anderen ab?

Authentizität

In der Zeit von Social Media, Bewerbungsplattformen für Arbeitgeber etc. haben Bewerber und somit potenzielle Mitarbeiter die Möglichkeit, sich umfangreich über ein Unternehmen zu informieren. Beschönigte Umstände und Werte fliegen spätestens in der Probezeit, wenn nicht bereits in der Bewerbungsphase auf – wie zufrieden und somit lang- oder eben kurzfristig ein solches Arbeitsverhältnis dann ggf. anhält, lässt sich erahnen. Oder es kommt erst gar nicht zu einem Arbeitsverhältnis, der gesamte Aufwand seitens Personalabteilung und Bewerber ist für nichts. Auch wenn eine Rekrutierung mit hoher Quantität verlockend erscheinen mag, ist die Qualität der Bewerbungen vorzuziehen.

Sie haben zu wenig Ressourcen oder finden nicht die richtigen Talente für Ihr Unternehmen? Lesen Sie auch unseren Blogartikel Active Sourcing – So geht Recruiting heute und vereinbaren Sie einen Termin mit uns, in weniger als 10 Minuten zeigen wir Ihnen, wie wir im digitalen Zeitalter die Gewinnung Ihrer Leistungsträger vorantreiben können.

Kommentar schreiben